3dfx@work hat mich auf komische Gedanken gebracht. Er meinte, dass er diese Woche (ich schreibe am Sonntag) 200km fahren möchte, da wollte ich mitfahren. Er hat leider keine Zeit gefunden.
Aber irgendwie hat mich die Idee angefixt eine lange Tour zu fahren. Da meine Schallmauer bei 100km lag, wollte ich es nicht gleich übertrieben. Also habe ich eine Tour über den Kyffhäuser geplant. Das sind dann 171km geworden. Ich hatte schon vor das Ding durchzufahren, aber das komplett einbreche und mit der Bahn nach Hause fahre, war definitiv nicht unmöglich.
Am Samstag war der Sonnenaufgang 5:40 Uhr, ich bin pünktlich 5:41 Uhr los gefahren. Zum Frühstück gab es einen Kaffee und 3 kleine Croissants mit Marmelade. Am Vortag zum Abendessen Pizza (die Reste von meiner Tochter) und Burger. Die ersten 40 Kilometer waren zum Teil zäh. Es ist noch einmal gefühlt kälter geworden und es rollte nicht optimal1. Vielleicht lag das auch an den sehr schlechten Schlaf in der Nacht.
Am Anfang waren die Straßen auch voll mit lebenden und überfahrenen Nacktschnecken. So etwas habe ich noch nie in meinen Leben gesehen. Das ist definitiv nichts für empfindliche Menschen, da man insbesondere hört, dass man über etwas fährt. Da ich am Rennrad keine Schutzbleche habe, klebt es auch überall am Rad.
8:03 Uhr habe ich das Denkmal auf dem Kyffhäuser gesehen. Das hat die inzwischen sehr gute Stimmung noch einmal angehoben. Zum Denkmal wollte und bin ich nicht gefahren. Ich wollte nur die sportliche Herausforderung, um einmal drüber zu fahren. Ich hätte vor allem Zeit “verloren”. Mein persönlicher Masterplan war, dass ich 14:00 Uhr zu Hause bin.
Die Nordrampe mit ihren 36 Kurven, bin ich erstaunlich gut hoch gekommen. Mangels Erfahrung hatte ich viel Respekt vor diesem Teil. Meine Schaltung habe ich nicht ausgereizt und hatte noch 2-3 kleinere Gänge2. Ich nehme an, dass ich nur so gut hoch gekommen bin, weil noch kein Verkehr war. Ich glaube mich haben 4 Autos überholt, bergab war mehr los - insbesondere auch einige Motorräder.
Die Abfahrt in Richtung Bad Frankenhausen haben ich wirklich genossen, obwohl ich kaum Abfahrtsfähigkeiten habe. An zwei Stellen war es etwas “brenzlig”. Eine Kurve habe ich falsch angefahren und bin fast bis zum Mittelstrich gekommen und einmal war ein Fahrzeug komplett die Kurve geschnitten und war auf meiner Seite. Ich bin fast komplett im Unterlenker gefahren und habe mit einem Finger gebremst. Martin Goetze, bei dem ich mein Rad gekauft habe, hat völlig Recht - man braucht bei uns und meinen Anwendungsfall nicht unbedingt Scheibenbremsen.
Ab Kilometer 140 habe ich die Erschöpfung gemerkt und auf den letzten 15 Kilometern hat das ausklicken aus den Pedalen nur noch so Semigut geklappt. Da hatte ich schon zu viel “Gummibein” :D
Zum Schluss bin nicht halb gestorben nach 7:16 Stunden zu Hause angekommen. Die reine Fahrzeit war 6:22 Stunden. Ich war zweimal Wasser einkaufen. Eine Roster konnte ich mangels Gelegenheit nicht essen. Da sind es Riegel, Gel und Salamies geblieben. Einmal pro Stunde habe ich eine kleine Essenspause gemacht. Untern Strich habe ich vielleicht 4,5l getrunken. Ich habe 2 große Trinkflaschen die knapp einen Liter fassen und 2 1,5l Flaschen habe ich zwischendurch gekauft.